Freitag, 8. April 2011

Heute Wasseranschlussgebühren, morgen Abwasseranschlussgebühren

DENN NACH DER RECHNUNG, IST VOR DER RECHNUNG!!!

Hier eine Ausarbeitung einer Aktivistin zum Thema Abwasseranschluss:
Hallo zusammen,

anknüpfend an den rbb-Klartext-Beitrag, der recht gut den ökologischen wie wirtschaftlichen Frevel unseres riesigen Abwassernetzes darstellt, ein paar Fakten und Daten zum Nachdenken:

Die Kläranlage Lindena wurde für 25.000 EW(Einwohnerwerte) errichtet, u.a. um Finsterwalde mit zu bedienen, was ja bekanntlich nicht geklappt hat, und sollte sogar für weitere 25.000 EW ausgebaut werden. Die Zahl der EW in den Entsorgungsgebieten Doberlug-Kirchhain, Sonnewalde und Crinitz liegt derzeit bei zusammen ca. 20.000EW, wobei davon ca. 5.000EW schon über Kleinkläranlagen verfügen.

Der Beitragssatz für die Herstellung von Abwasserbeseitigungsanlagen beträgt derzeit für das Sonnewalder Gebührengebiet 3,50€/m², bei 2-geschossiger Bebaubarkeit (x1,50) sind das 5,25€/m² und ist damit etwas über 4 mal so hoch wie der zuletzt erhobene Trinkwasserherstellungsbeitrag!

Wenn die Leitung von Crinitz nach Münchhausen gebaut wird, sollen die Crinitzer angeblich nur 2,05€/m² bzw. 2,57€/m³ bis nach Lindena zahlen (zum Vergleich: in Sonnewalde bezahlt man 6,20€/m³+12,-€ monatlich), die Gebührensatzung sagt aber schon jetzt 4,32 €/m³+10,- monatlich.
Der Herstellungsbeitrag im TAZV Crinitz beträgt aktuell 1,99€/m², bei 2-geschossiger Bebaubarkeit (x1,30) also 2,59 €/m².
Die künftigen Beitrags- und Gebührensatzungen werden auch wieder auf Kalkulationen und laufenden Kosten basieren, so dass immer dafür gesorgt ist, dass alles bezahlt wird.

Die für die Überleitungen und Klärwerksumbauten kalkulierten 6 Mio. € beinhalten noch nicht die Leitungen zu den bisher nicht angeschlossenen Dörfern, so dass diese wieder neue Investitionen erfordern, um die Kläranlage Lindena zu füllen.

Die Ortskläranlage Crinitz kann weitergenutzt werden, wenn der Bergbau entsprechend dem vorschriftsmäßigen Sanierungsplan die Überführung des Klarwassers in die Tagebaugewässer übernimmt. Die Forschung hätte ein Modellprojekt für die ressourcenschonende Renaturierung des Tagebaues. Kleinere Anlagen sind in der Unterhaltung günstiger als große.

Warum aber das zentralistische Konzept nun unbedingt und ohne Ausnahme durchgezogen werden muss, kann man sich leicht erklären. Die Ver-und Entsorgungsverbände haben in Brandenburg eine Lobby, im Gegensatz zu den Bürgern in den ländlichen Regionen - die haben dafür schöne Grundstücke, auf die die Beiträge erhoben werden können. Politisch korrekt lautet die Formulierung dann "Solidarprinzip" und "Verteilung der Lasten auf breite Schultern" - wie breit sind unsere Schultern denn? Fangen wir schon mal an zu sparen oder wehren wir uns J E T Z T ... ?

einfach anschauen:

http://www.youtube.com/watch?v=EwbirHlDG0k


http://brandenburg.rbb-online.de/was/archiv/was__vom_14_03_2011/wassergebuehren_sonnenwalde.html


http://www.rbb-online.de/klartext/archiv/klartext_vom_30_03/kostspielige_verwaltungsposse.html

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